Industriereinigung: Wie sich die Effizienz steigern lässt

Um Mitarbeitende, Produkte und den Gesamtbetrieb zu schützen, ist die Sauberkeit ­einer Industrieanlage essenziell. Daneben gilt es aber auch, die Kosten durch hohe Effizienz bei der Reinigung niedrig zu halten. Die wichtigsten Punkte zur Erreichung dieser Ziele.

Grober Schmutz, feine Stäube, Flüssigkeiten oder Fett – die möglichen Verunreinigungen in Industrieumgebungen sind vielfältig. - © Tennant

Die Anlage im Detail zu verstehen beziehungsweise die spezifischen Herausforderungen des Industriebetriebes zu kennen, ist die Grundvoraussetzung dafür, um letztlich auch die geeigneten Verfahren und -geräte für eine effiziente Reinigung wählen zu können.

Neben den reinen Quadratmeterzahlen der zu reinigenden Bereiche spielen hier weitere Aspekte eine Rolle, wie zum Beispiel vorherrschende Temperaturen und natürlich auch die Art des anfallenden Schmutzesseien es Flüssigkeiten oder Fette, feine Stäube oder auch grober Schmutz. Gerade enge Räume erfordern oft ein spezielles Toolset wie Besen und Schrubber oder eine kompakte Reinigungsmaschine, während geräumigere, offenere Räume die Nutzung eines größeren, robusteren Reinigungsgeräts zulassen.

Außerdem ist zu beachten, dass unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten verschiedene Bodenbeschichtungen erfordern, damit die Böden sicher und nicht rutschig sind und so das Risiko für kostenintensive Unfälle reduziert werden kann.

Ist vor dem Schrubben Fegen erforderlich, kann über die Verwendung einer ganzheitlichen Maschine nachgedacht werden, die Staub und Kehrgut vor dem Schrubben aufnehmen kann, sodass zwei Schritte in einem erfolgen und somit Zeit gespart wird. Manche Reinigungsmaschinen bieten On-Board-Zubehör, sodass die Produktivität durch einen einzigen Reinigungsdurchlauf gesteigert werden kann. Sollte Staub ein Problem darstellen, empfiehlt sich ein Gerät mit exzellenter Staubfilterung, um die Notwendigkeit zusätzlicher Reinigungsdurchläufe zu reduzieren.

Kurzum: Um die maximale Produktivität der Reinigungskräfte zu erreichen, ist die jeweils passende Zusammenstellung der Reinigungsmaschinen-Flotte essenziell.

Nachhaltigkeit als Effizienzmotor

Jeder sucht nach Wegen, die Umweltbelastung zu minimieren. Ein niedrigerer Wasserverbrauch und ein geringerer Einsatz chemischer Substanzen bei der Reinigung sorgen nicht nur für eine Kostenersparnis, sondern können zudem die Nachhaltigkeitsinitiativen eines Betriebes unterstützen.

Eine Technologie, die genau darauf zielt, ist beispielsweise die elektrische Aufbereitung des Wassers in der Reinigungsmaschine. Dabei wird dem sauberen Wasser im Frischwassertank eine sogenannte E-­Zelle hinzugegeben, die starke elektrische Aufladung anwendet und so Millionen von Nanoblasen erzeugt. Diese Nanoblasen wirken auf den Schmutz ein und lösen ihn in vielen Fällen ohne eine weitere Zugabe von Reinigungsmitteln (nicht für alle Oberflächen geeignet, zum Beispiel bei hohen Konzentrationen von Fetten und Ölen). Manche dieser Systeme steigern zudem die Produktivität, indem sie dem Personal ermöglichen, mit einem einzigen Wassertank bis zu dreimal länger zu reinigen und 70 % weniger Wasser zu verbrauchen als bei herkömmlichen Bodenreinigungsgeräten.

Anlagensicherheit verbessern

Die Reduzierung reinigungsbedingter Risiken wie rutschige Böden, schlechte Luftqualität und unvorsichtiger Umgang mit Chemikalien trägt nicht nur zur Sicherheit sowohl der Produktions- als auch der Reinigungsmitarbeiter bei, sondern ist letztendlich auch ein weiterer potenzieller Stellhebel zur Kostensenkung. Im Einzelnen ist auf Folgendes zu achten:

  • Stellen Sie sicher, dass das Reinigungsequipment bei der Reinigung kein stehendes Wasser hinterlässt. Hochwertige Wasseraufnahmesysteme reduzieren das Risiko für Stürze auf glatten Böden.
  • Sorgen Sie dafür, dass keine übermäßigen Reinigungsmittelrückstände vorhanden sind, die die Böden rutschig machen können.
  • Verwenden Sie Produkte, die gewährleisten, dass die Böden eine gute Haftung haben und so mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden und andere Personen in der Anlage bieten.
  • Eine Exposition mit flüchtigen organischen Verbindungen lässt sich reduzieren, indem Reinigungsprodukte ohne Duftstoffe verwendet werden. Denken Sie daran: Auch geruchsfreie Produkte können versteckte Duftstoffe enthalten.
  • Wählen Sie emissionsarme Reinigungsprodukte, die von einer namhaften Organisation als unabhängigem Dritten zertifiziert sind.
  • Minimieren Sie den Einsatz lösungsmittelbasierter Reiniger. Für Fälle, bei denen sich deren Verwendung nicht vermeiden lässt, ist für eine gute Belüftung der entsprechenden Bereiche zu sorgen.
  • Die bestmögliche Reduzierung von Schwebestaub in einer An­lage verbessert die Raumluftqualität und die gesamte Sauberkeit, indem verhindert wird, dass sich Staub auf Böden und anderen glatten Oberflächen festsetzt. Geräte mit einer guten Trockenstaubkontrolle sorgen länger für eine saubere und sichere Anlage und verbessern so die Produktions­prozesse und die Produktivität.

Produktivität maximieren

Ein Tag hat 24 Stunden – diese Tatsache ist nicht zu ändern. Was aber geändert werden kann, ist die effektive Nutzung von Zeit und vor allem von Arbeitszeit:

  • Vermeiden Sie, dass das Personal für die Reinigung enger Stellen ständig auf oder von einer Maschine steigen oder Besen und Schrubber verwenden muss. Setzen Sie stattdessen Maschinen ein, die es erlauben, dicht an Regalen, Paletten und Geräten vorbei zu reinigen.
  • Wählen Sie Stromquellen, die den Anforderungen des Reinigungsplans entsprechen – etwa Akkus, die es dem Personal ermöglichen, die Bodenreinigungszeit zu optimieren und mit nur einer Ladung während ihrer Schicht zu reinigen.
  • Wählen Sie Geräte mit voreingestellten Optionen, die es dem Personal ermöglichen, sofort mit der Reinigung zu beginnen, damit die Zeit für das Set-up reduziert wird und gleichbleibende Reinigungs­resultate erzielbar sind.
  • Warten Sie Geräte, um ihre kontinuierlich hohe Leistung zu gewährleisten. Wählen Sie zudem ­Ge­räte mit zeitsparenden Funktionen, die es ermöglichen, weniger Zeit in die Wartung und mehr Zeit in die Reinigung zu investieren. Hierzu zählen zum Beispiel eine leichte und schnelle Befüllung des Tanks, große Durchmesser der Ablassschläuche, damit der Schmutzwassertank schneller leer ist (Rüstzeit), oder auch ohne Werkzeug zu lösende Walzen/Bürsten/Treibteller/Abstreifleisten.

Quelle: Tennant | guenter.herkommer@holzmann-medien.de