Preissteigerungen belasten Reinigungsmittelhersteller

Hersteller von professionellen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sind stark von Preissteigerungen betroffen – das berichtet der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO). Der Anstieg der Rohstoff-, Energie- und Transportpreise gehe beschleunigt weiter.

Die kritische Entwicklung am Rohstoffmarkt setzt sich fort und die Preise steigen enorm. - © Mediaparts – stock.adobe.com

Die bereits Ende 2021 kritische Entwicklung am Rohstoffmarkt setze sich ungebremst fort. Der Rohstoffmangel verstärke sich und die Preise für erhältliche Rohstoffe stiegen laut dem IHO enorm.

Eine Umfrage des ifo-Instituts vom März 2022 besagt, dass 70,5 % der Unternehmen in der chemischen Industrie Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Vorprodukten hatten. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im März 2022 um 30,9 % höher als im März 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Februar 2022 hatte die Veränderungsrate bei +25,9 % und im Januar bei +25,0 % gelegen. Die aktuellen Daten spiegeln bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider.

Bei hohen Kosten für Logistik, Rohstoffe und Energie verteuerten sich Erzeugnisse im Vergleich zum Vorquartal um 4,7 %. Hier zeigt die Tendenz für die folgenden Monate laut dem IHO auf 8 % und mehr.

Die europäischen Kontraktpreise für wichtige Rohstoffe für die im IHO organisierten Mitgliedsfirmen zogen signifikant an. So stiegen die Preise für Phosphorsäure um +110,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Preise für Phosphat (+100,8 %), Isopropanol (+55,2 %) und Polycarboxylate (+52,5 %) stiegen deutlich im Vergleich zu März 2021.

Dr. Thomas Rauch, Geschäftsführer des IHO sagt: "Unsere Unternehmen sehen sich einer Versorgungssicherheit verpflichtet und versuchen über entsprechende Bevorratung, kurzfristige Preisschwankungen auszugleichen. Trotzdem belasten die derzeitigen Entwicklungen unsere Mitglieder sehr. Ein Ende dieser Preisspirale ist nicht absehbar."

Laut Destatis ist die Preisentwicklung bei Energie hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise. Die Preise waren im März 2022 im Durchschnitt 83,8 % höher als im Vorjahresmonat. /mjt